Von Joachim Stahlberg (r.) im Namen des TSV favorisiert, von Ditmar Kruse (l., SPD) kritisiert: Der Standort am Schlangenpfad nahe des Kreisverkehrs ist vorerst aus dem Rennen. - Foto: Schönhense
Leader-Projekt: Ausschuss favorisiert Fitness-Geräte am Sportplatz
RÜTHEN -Bürger, Jugendliche des Treffs und der TSV machen sich stark für ein LeaderProjekt. Unter dem Titel „Generationentreff am Schlangenpfad“ sollen ebenda Fitness-Outdoor-Geräte für Jung und Alt aufgestellt werden. Bloß: Wo genau? Um den passendsten Standort gab es im Bauausschuss am Donnerstagabend hitzige Diskussionen.
Am Ende schafften es die Ausschussmitglieder, sich auf einen Standort zu einigen: Mit dem Wall rund um den Sportplatz am Schlangenpfad – wo notfalls die Dämme etwas abgeflacht werden müssten – konnte endlich jede Fraktion leben.
Den Weg zu diesem Kompromiss bereitete erst Jürgen Augustinowitz (CDU), der betonte: „Für eine positive Sache müssen wir uns ja nicht verkämpfen“, und die Sportplatz-Wälle wieder ins Gespräch brachte. Diesen Standort hatten zumindest SPD und FDP vorab ausgeschlossen, weil TSV-Mitglied Franz Grawe bei der vorangegangenen Ortsbesichtigung zu bedenken gegeben hatte, dass die Sportgeräte aus Sicherheitsgründen nicht zu nah an der Rennstrecke stehen dürften. Wenn das aber doch möglich wäre – da stimmten alle zu – wäre der Standort ideal: Sonnig, nah am belebten Sportplatz und fußläufig erreichbar für Jung und Alt. Allein, gaben Vorsitzende Annette Herbst-Köller (BG) und der TSV zu bedenken: Für die Erdarbeiten würden zusätzliche Kosten fällig.
Eine finale Abstimmung verhinderte Ditmar Kruse (SPD), indem er anbrachte, dass zunächst noch Kostenfrage und Machbarkeit geklärt werden müssten. So bekam der TSV zunächst nur ein positives Signal mit auf den Weg. Das scheint dem Verein zu reichen, wie Vorsitzender Philipp Jörger auf Nachfrage unserer Zeitung signalisierte: „Wir bleiben am Ball.“ Mit dem Standort an den SportplatzWällen könne man durchaus leben, da die Fitnessgeräte das ganze Areal aufwerten würden. Ziel des TSV sei, etwas für alle Rüthener anzustoßen – nicht nur für den Verein. In den nächsten Tagen wolle man nun die aufgeworfenen Fragen klären. Schließlich dränge die Zeit für das Leader-Projekt. Den Eigenanteil über voraussichtlich 15 000 Euro will der TSV laut Jörger per Crowdfunding aufbringen.
Für TSV kommt nur Schlangenpfad infrage
Im Verlauf der Sitzung hatte der TSV-Vorsitzende deutlich gemacht: „Wir unterstützen nur den Standort Schlangenpfad.“ Vorab hatte TSV-Kassierer Joachim Stahlberg vier dortige Möglichkeiten im Rundgang vorgestellt. Den eigentlich favorisierten – auf der Wiese hinter dem Sportplatz, an der Straße in Richtung Kreisverkehr – griff besonders Ditmar Kruse (SPD) heftig an, bezeichnete ihn als „grottenschlecht“ und unsicher wegen des Verkehrs.
Andere Vorschläge waren eine Freifläche am Sport platz unmittelbar neben dem Gebäude der Maximilian-Kolbe-Schule, eine Wiese vor der Schule und die umzäunte Wiese auf dem Schulhof des Gymnasiums. Darüber hinaus waren in der Sitzung noch einige andere Ideen im Gespräch. Bürgermeister Peter Weiken etwa regte an, die Sportgeräte im Rahmen des ohnehin angestrebten Aufwertungskonzepts im Bibertal unterzubringen. Schließlich habe man dort regen Publikumsverkehr – auch von Auswärtigen. Das stieß gerade bei der BG, die die Initiatoren mit dem entsprechenden Antrag im Ausschuss unterstützte, nicht auf Zustimmung: Die Jugendlichen, die sich für das Projekt einsetzten, kämen schlecht ins Bibertal, weil sie noch kein Auto besäßen. Zudem solle man ihre Wünsche berücksichtigen, plädierte Herbst-Köller. Weiken wies darauf hin, dass Jugendliche ja auch ins Biberbad kämen.
Meinungen gingen auseinander
Darüber hinaus hatte der TSV selbst die Überlegung angesprochen, die Geräte auf der Stadtmauer unterzubringen. Die Idee griff Ditmar Kruse auf und sprach sich zusätzlich für das Bibertal aus. Letzteres war ebenso für Hans-Peter Oesterhoff (CDU) eine Option, der aber auch den Platz am Gymnasium gut hieß. Susanne Dönnecke (BG) plädierte für die Standorte am Schlangenpfad, während Elmar Teipel (FDP) die Stadtmauer favorisierte – an geeigneten Stellen würde das das historische Ortsbild nicht stören. - bis