Per Facebook-Seite können Jugendliche ihre Anregungen und Wünsche äußern

RÜTHEN - Der im Frühjahr gegründete Jugendbeirat in Rüthen stellt sich neu auf. Weil Vorsitzender Jean-François Siani aus Oestereiden nach dem Abitur nun sein Studium antritt, übernimmt künftig Schüler Leon Kutscher die Führung des Beirats. Zudem wollen die Verantwortlichen per Facebook künftig verstärkt um Jugendliche werben.

„Es war schön und interessant und vielseitig, Demokratie und die Prozesse auf kommunaler Ebene kennenzulernen“, sagt der 17-jährige Siani, der bislang die Geschicke des Beirats geleitet hat. Nach der Gründung des Beirats hatte der Stadtrat Anfang Mai beschlossen, dass die Jugendlichen Vertreter aus ihren Reihen in die politischen Ausschüsse der Stadt entsenden dürfen. Ausgenommen davon sind die Ratssitzungen sowie die Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses und des Wahl- und Rechnungsprüfungsausschusses. Ein Stimmrecht haben die Jugendlichen zwar nicht, gleichwohl können sie ihre Meinung zu aktuellen Themen äußern.

„Es war schön, bei den Entscheidungsfindungen dabei zu sein und das Gefühl zu haben, etwas zu beeinflussen und etwas für die Stadt zu tun“, resümiert Siani. „Ich bedanke mich bei Bürgermeister Peter Weiken und den Mitgliedern des Stadtrates, dass sie das möglich gemacht haben.“

Künftig übernimmt Leon Kutscher die Leitung des Beirats. Er ist 18 Jahre alt und Schüler in der Q2 am Friedrich-Spee-Gymnasium. Laut Siani ist er stark politisch interessiert. „Ich habe gezielt nach so jemanden für den Vorsitz gesucht“, sagt der ehemalige Leiter. Intern wurde anschließend darüber abgestimmt, ob Kutscher das Amt übernehmen soll – mit Erfolg.

künftig, den Beirat, der derzeit aus 20 Mitgliedern besteht, zu organisieren und vor den jeweiligen Ausschüssen jemanden zu finden, der als Vertreter in die Sitzungen im Rathaus geht. Findet er keinen, geht er selbst. „Bisher hat das immer gut funktioniert“, sagt Siani. „Teilweise waren wir sogar mit zwei Mitgliedern vertreten.“

Klar ist aber auch: Die Mitglieder sind alle äußerst jung und bisher selten mit Politik in Verbindung gekommen. Die politischen Abläufe wollen erst einmal kennengelernt werden. Da verwundert es nicht, wenn die Jugend in den Ausschüssen bislang weitgehend stumm geblieben ist.

Hauptziel des Jugendbeirats ist es daher auch weiterhin, in den Ausschüssen vertreten zu sein und sich einzufinden, aber auch Rüthen zukunftsorientiert zu gestalten. Denn: „Viele konservative Ansichten der Politiker halten Rüthen davon ab“, meint Siani. Nachhaltiges Denken, Elektromobilität, aber auch grundlegende Dinge wie die neumodische Gestaltung von Hausdächern träfen in den Ausschüssen häufig auf Skepsis. Das sei nicht unbedingt förderlich für Rüthen.

Um mehr Jugendliche im Stadtgebiet von Rüthen zu erreichen, haben die Verantwortlichen jüngst die Facebook-Seite „Jugendbeirat Rüthen“ ins Leben gerufen. „Da kann man künftig verfolgen, was bei uns ansteht“, sagt Siani. Zudem sollen Jugendliche dort ihre Ideen und Wünsche den Vertretern, die in die Ausschüsse entsandt werden, mit auf den Weg geben können. Siani: „Davon ab wäre es natürlich wünschenswert, wenn sich noch mehr Jugendlichen bei uns engagieren.“ - mun


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