Glasfaser für Rüthen: Aktuell wird das Kabel im Bereich Spitze Warte zwischen Menzel und Hemmern verlegt. Von je 200 Metern entfernten Grabungspunkten wird durch die Erde gebohrt.

Foto Armin Obalski


 

Schnelles Internet für unversorgte Gebiete in Rüthen bis Ende 2019. Förderung hat enge Grenzen.

Von Armin Obalski

RÜTHEN - Es gibt Adressen im Rüthener Stadtgebiet, die, was die Versorgung mit schnellem Internet betrifft, „vom Dornröschenschlaf ins Hightech-Zeitalter katapultiert“ werden. Michael Sauerland (BG) fasste bei der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses zusammen, was der der geförderte Breitbandausbau bedeutet für Menschen, in Altenrüthen, Kellinghausen, Rüthen und Weickede, die bisher vom Daten-Highway nur träumen können.

Voraussetzung: Eigentümererklärung

Christoph Hellmann, Breitbandkoordinator des Kreises Soest, und Heiko Grebe, Projektleiter bei der Westnetztochter Innogy, stellten im Ausschuss vor, wie und bis wann die 297 förderfähigen Adressen in den vier Orten über schnelles Internet verfügen können. Bis Ende 2019 soll das für alle der Fall sein, war Grebe zuversichtlich, auch wenn es auf dem Weg zur Umspannanlage in Rüthen noch Probleme mit drei Eigentümern gebe. Dann sind die noch Benachteiligten auf dem modernsten Stand, denn bei ihnen liegt Glasfaser bis ans Haus. Grundvoraussetzung: Die Grundstückseigentümer-Erklärung (GEE). Der Eigentümer muss sie abgeben „bevor der Bagger in der Straße steht“.

Kreiswelt liege die Rücklaufquote der GEE bislang bei 40 Prozent, so Hellmann. Zahlen für Rüthen hatte er noch nicht parat, doch rührte er gemeinsam mit Grebe die Werbetrommel

Die Argumente:

Der Hausanschluss ist bedingt durch die Förderung von Bund, Land und Kommune kostenlos auch ohne Abschluss eines Nutzungsvertrages mit einem der weiteren, neben Innogy, in einem offenen Verfahren zugelassenen Anbieter.

Versprochen wird Wertsteigerung des Hauses. Beigeordneter Hubert Betten sprach von einem „wert-entscheidenden Faktor“ bei einem möglichen Verkauf.

Unbegründet sei in den meisten Fällen die Sorge, für den Hausanschluss werde das Grundstück aufgegraben, erklärte Heiko Grebe. „In 90 bis 95 Prozent bohren wir durch die Erde oder arbeiten mit einer Erdrakete“. Müsse doch gegraben werden, beispielsweise wenn zu viele andere Versorgungsleitungen zu dicht beieinander liegen, dann nur 30 Zentimeter breit und 60 Zentimeter tief.

„Wir legen Wert auf hochwertigen Tiefbau“, entgegnete Grebe auf die Frage nach Referenzen der beauftragten Firmen. Dass eine Straße mehrfach für Nachbesserungen wieder aufgemacht werden müsse (im Ausschuss genannt wurde das Negativ-Beispiel Suttrop), werde es nicht geben, versprach er.

Wer nicht der Förderkulisse von weniger als 30 Mbit entspricht, geht aber (vorerst) leer aus, selbst wenn das Glasfaserkabel direkt vor seiner Haustür verlegt wird. Auch wer einen Anschluss für Kabelfernsehen hat legen lassen, liegt über dem Grenzwert, wie Heiko Grebe erklärte. Jürgen Augustinowitz (CDU) hatte sich über die Zahl von nur 75 förderfähigen Adressen in der Kernstadt gewundert. Später aber, versicherte Grebe, werde Westnetz hier aus eigenwirtschaftlichen Interesse für Abhilfe sorgen.


Leistung von weniger als 30 Mbit pro Sekunde

  • 297 förderfähige Adressen (242 Privathaushalte und 55 Unternehmen) sind im Stadtgebiet unterversorgt weil sie nur weniger als 30 Mbit pro Sekunde verfügen
  • 184 Betroffene gibt es in Altenrüthen, 75 in Rüthen, 27 in Kellinghausen und 11 – und somit das ganze Dorft – in Weickede.
  • „Was passiert bei Ihnen zu Hause?“: Für alle Betroffenen Bürger findet am Mittwoch, 28. November, um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung in der Gemeindehalle in Altenrühten statt.

(Artikel als JPG )