Sieht sich als Vorreiter bei Zukunftsthemen: der BG-Ortsverein Rüthen. Foto: Kloer


Bei Mitgliederversammlung kritisiert der politische Verein auch die steigende Kreisumlage

RÜTHEN - Die Bürgergemeinschaft Rüthen (BG) ist nach Soest der älteste Ortsverein im Kreis. Am 25. April, dem Rüfa-Samstag, will sie ihren 50. Geburtstag in der Mensa der Maximilian-Kolbe-Schule feiern. Das war nur eines der vielen Themen auf ihrer jetzigen Mitgliederversammlung. So sieht sich die BG bei verschiedenen Zukunftsthemen als Vorreiter – und die Kreisumlage kritisierten die Rüthener gegenüber dem BG-Kreisvorsitzendem Robert Bigge.

Der war nämlich in Rüthen, um über die Arbeit im Kreis zu berichten. Im Kommunalwahlkampf, so Bigge, sollen die über ein Dutzend Ortsvereine eigenständig arbeiten können, der Kreis möchte aber Angebote für ein optisch einheitliches Auftreten machen. Im Kreistag möchte die BG die Anzahl von vier Sitzen erhöhen. Dem Kreishaushalt und einer Erhöhung der Umlage habe die BG zugestimmt, erntete Bigge in Rüthen wenig Zustimmung. Die Anzahl der Kreisbediensteten war da keine akzeptierte Erklärung, sondern ein Kritikpunkt. Der Sozialbereich nehme 80 Prozent des Kreishaushaltes ein. In der Kreisverwaltung, erläuterte Bigge, seien einige Stellen für unterschiedliche Zwecke geschaffen worden, die Bewertung dieser Stellen erfolge hausintern. „Die Umlage ist für Rüthen um eine Million gestiegen, durch den Wald nehmen wir eine Million weniger ein, wie sollen wir das schaffen?“, fragte Rüthens Fraktionschefin Annette Herbst-Köller. Der Kreis habe Pflichtaufgaben, sagte Bigge, über andere müsse nachgedacht werden. Bigge konnte einige Dinge erklären und einordnen, konnte die Ortskollegen aber nur teilweise befriedigen. Mit Blick aufs Haushaltssicherungskonzept sieht die BG die Stadt Rüthen nämlich zunehmend handlungsunfähig werden.

Für die Kommunalwahl vor Ort möchte die Bürgergemeinschaft eine weitere Mitgliederversammlung einberufen und in Ruhe daran arbeiten. Darüber hinaus sind zwei weitere Anträge der BG in Arbeit: zu den Themen Wald und Kindergärten. Am 9. März sind alle Interessierten zu einer Besichtigung der Firma Kleeschulte Erden eingeladen. Auch sonst sind Anregungen aus der Bevölkerung willkommen.

Die BG nutzte das Treffen für einen ausführlichen Rückblick auf ihre Arbeit und Rüthens Situation. Beim Thema Wald könne sie sich auch einen Kompromiss zwischen geplanter Aufforstung und natürlicher Regenerierung vorstellen. Zur Windkraft im Wald mache sich die BG hintergründig Gedanken, Entscheidungen auf Basis von Fachkunde seien wichtig.

Annette Herbst-Köller blickte auf die politische Arbeit. Die BG habe vorausgedacht, etwa beim Einstieg in das Energiegeschäft, regenerativen Energien oder beim Antrag auf ein Blockheizkraftwerk. Weitere Zukunftsthemen seien Wirtschaftswegesanierung, Digitalisierung, Kommunalpolitik in Schulen, Klimaschutz und Fahrradfreundlichkeit. arc

Bürgermeisterfrage

Ob die BG in Rüthen zur Kommunalwahl einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellt, ist immer noch ungeklärt. Diese Frage soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung voraussichtlich im März erörtert werden, teilte Annette Herbst-Köller auf Nachfrage mit. Was dabei herauskommt? „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, lachte die Fraktionschefin. bis


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