In den verschiedenen Vorträgen während der Ausschusssitzung wurden einige Pflanzaktionen thematisiert – darunter auch die mit der Nikolausschule im Bibertal. ARCHIV-FOTO: OSMIC


Ausschussmitglieder beschäftigen sich im Rahmen von Vorträgen mit verschiedensten Themen

Von „Evolving Regions“ über den Förderverein Zukunftswald bis hin zum Naturparkplan: Bei der vergangenen Sitzung des Wald-, Umwelt- und Klimaausschusses der Stadt Rüthen waren verschiedenste Referenten zu Gast, die der Zuhörerschaft ihre Projekte und Vorhaben näherbrachten.

So nahm Projektmanagerin Anja Berg vom Kreis Soest die Versammelten mit auf eine Reise in das Thema „Evolving Regions“. Dabei handelt es sich um ein Projekt der technischen Universität Dortmund in Zusammenarbeit mit acht Partnerregionen, unter anderem dem Kreis Soest. „Das Projekt beschäftigt sich mit der Klimaanpassung.“ Im Kern gehe es darum, dass der Kreis gegen künftige Klimaveränderungen und daraus resultierende Wetterextreme besser gewappnet sein soll. Zu diesem Zweck wurden ein Netzwerk mit über 45 Akteuren aufgebaut und konkrete Strategien und Maßnahmen in Sachen Klimaanpassung entwickelt. Auch die Vernetzung der Kommunen soll gestärkt werden, und fast alle 14 des Kreises seien dabei – darunter auch Rüthen.

Anja Berg erläuterte die Ziele des Projekts und den Inhalt der stattgefundenen Workshops. Auch das Themenfeld Tourismus ist darin enthalten: „Ich könnte mir vorstellen, dass in Rüthen ein großer Fokus darauf liegt“, so die Projektmanagerin. In dieses Themenfeld spielten Punkte wie die Moderation der Interessenlagen, die Lenkung von Besucherströmen oder auch die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing mit ein. Wie sie darstellte, befinde sich das Projekt derzeit in den letzten Zügen. Nun gehe es darum, eine Roadmap, also eine Art Fahrplan für den Kreis Soest zu erstellen und das Projekt in die Umsetzung zu bringen.

Im Themenfeld „Bebauter Raum“ des Projekts „Evolving Regions“ war unter anderem der Punkt grüne Vorgärten aufgeführt. Annette Herbst-Köller von der BG merkte dazu an, dass die sogenannten Schottergärten insbesondere in Neubaugebieten extrem zunehmen würden. „Haben Sie auch konkrete Handlungsmöglichkeiten an der Hand, sprich Satzungen, die man erstellen könnte, damit man auch hier aktiv werden kann?“ Anja Berger antwortete darauf, dass der Kreis Soest ja eine Ebene darüber sei und nicht die Befugnisse habe, etwas in die Satzungen zu schreiben. Dies obliege den Kommunen. „Aber wir können Empfehlungen und Strategien aufführen und innerhalb der Kommunen informieren.“ Auch Mustersatzungen könne man zur Verfügung stellen

Einen Einblick in das bisher Erreichte seit der Gründung des Fördervereins Zukunftswald in 2020 bot Ralf Sander. Wie der Vorsitzende darstellte, könnte mit Hilfe der drei Ortsgruppen Kallenhardt, Rüthen und Meiste/ Kneblinghausen praktisch gleichzeitig in den drei großen Forstgebieten der Stadt agiert werden. Er berichtete zudem von verschiedenen vereinsinternen Pflanzaktionen, welche die 254 Mitglieder regelmäßig auf die Beine stellen. Insgesamt seien bisher mehr als 22 000 Pflanzen in die Erde gebracht worden, und über 15 700 seien davon selbst finanziert worden. Aber auch auf das Projekt Waldschule in Kallenhardt ging Sander ein. Diese besteht aus 14 Parzellen mit je einer Baumart, durch die ein Rundweg samt Infoschildern führt. Der Ausschussvorsitzende Johannes Erling (SPD) lobte das Engagement. Mit Blick auf den hiesigen Wald bräuchte es viele helfende Hände, und das Pflanzen sei genauso wichtig wie die Pflege der Bäume. „Unser Wald ist unsere Zukunft, und wir wollen wieder einen gesunden Wald haben.“

Tourismusmanager Klaus-Dieter Hötte richtete in seinem Vortrag den Fokus auf den Naturpark Arnsberger Wald. Hierzu führte er aus, dass aktuell ein Naturparkplan für einen Zeitraum von zehn Jahren aufgestellt werde, der als Leitfaden für eine nachhaltige und zukunftsgerechte Entwicklung der Regi- on dienen soll. Hierfür habe eine Analyse des Ist-Zustandes stattgefunden, um Ziele zu definieren und konkrete Projekte zu erarbeiten. In diesem Rahmen nahm Hötte an Expertenrunden und einem Naturparkplenum in Soest teil. Nächstes Jahr gehe es in die Endphase rein: „Wir sind auf einem sehr guten Weg“.

Zudem thematisierte Hötte eine Pflanzaktion im Novem- ber im Bibertal, bei der unter anderem die Nikolausschule als Naturparkschule mitwirkte (wir berichteten). Diese fand mitunter im Rahmen der Aktion „Naturparke NRW – wir wachsen zusammen“ statt. „Wir waren einer der ersten Gruppen, die daran beteiligt waren und hatten die größte Aktion in NRW“, so der Tourismusmanager.  


 Antrag zurückgezogen

 Auch der Antrag der SPD-Fraktion vom 8. Oktober mit dem Titel „Aktion private Stromerzeugung durch Solar im Stadtgebiet Rüthen, der Umwelt zu Liebe“ war kurz Thema in der Sitzung des Wald-, Umwelt- und Klimaausschusses. Die mit der Aktion verbundene Förderung von Balkon- und Garagen- kraftwerken sollte über den Windparkfördertopf finanziert werden. Aufgrund der jüngst beschlossenen Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen aus diesem Topf (wir berichteten) wurde der Antrag nun zurückgezogen, wie SPD-Fraktionsmitglied Jannik Burg erläuterte.