Hochwertige Fahrrad-Abstellmöglichkeiten sollen entstehen. Annette Herbst-Köller und Elke Herbst von der BG haben sich dafür eingesetzt. FOTO: FRENZ


„In Rüthen bin ich fast nur noch mit dem Fahrrad unterwegs“, so Annette Herbst-Köller, Fraktionsvorsitzende der BG – und um die Stadt für Radfahrer noch ein Stück attraktiver zu machen, hat die BG schon 2020 einen Antrag auf Förderung von Abstellstationen für Fahrräder gestellt. Jetzt ist der Förderbescheid angekommen.

VON JILL FRENZ


Rüthen – Der Ordner, den Herbst-Köller sich bezüglich des Antrags auf Förderung durch das „Sonderprogramm Stadt und Land Nahmobilität“ angelegt hat, ist viele Seiten dick – denn bis zum Eingang des Förderbescheids sind nun fast zwei Jahre vergangen und zahlreiche neue Anträge sind in dieser Zeit mit der Stadt Rüthen sowie der Bezirksregierung Arnsberg immer wieder gestellt worden. Die Stadt stelle den Antrag an die zuständige Bezirksregierung, welche diese verwalte und an den Bund weiterleite, so Herbst-Köller.

Langer Weg bis zum Förderbescheid

„Weil es beim Programm gleichzeitig um Förderungen von Bund und Land geht, war die Bewilligung kompliziert“, so Herbst-Köller. Jetzt ist der Förderbescheid aber da und die Quote liege bei einer Förderung von 90 Prozent. Zum Zeitpunkt des ersten Antrags sollten nur 70 Prozent gefördert werden.
Insbesondere in der Kernstadt könne man in Rüthen alles gut mit dem Rad erledigen, sagt sie. Man sei mit dem Fahrrad in Rüthen sogar viel dem Pkw. „Das Auto nutze ich hier kaum noch“, sagt sie. Denn was regelmäßiges Radfahren für die Gesundheit mache, sei erstaunlich. „Man wird viel fitter, ohne dass man sich dabei großartig anstrengen muss“, sagt die Fraktionsvorsitzende der BG. „Radfahren macht sich bezahlbar – gerade bei den aktuellen Spritpreisen“, ergänzt auch Ratsmitglied Elke Herbst.

"Ich hoffe, dass wir im Herbst mit dem Aufstellen beginnen können."
Annette Herbst-Köller BG-Fraktionsvorsitzende

Die Errichtung von Abstellstationen für Fahrräder sei im Stadtgebiet Rüthen aber nun dringend notwendig. „Gerade weil viele Bürger mittlerweile auch ein E-Bike besitzen, das einen enormen Wert hat, muss es hier geeignete Abstellmöglichkeiten geben“, so Herbst-Köller. Aluminiumständer, sogenannte „Felgenkiller“, seien diesbezüglich keine Alternative. „Kommt der Wind, fallen die Räder um und die Felgen sind beschädigt“, so die BG-Fraktionsvorsitzende. Zudem würden die dickeren Reifen von E-Bikes gar nicht in die Ständervorrichtungen passen.
Ein weiterer Aspekt sei die Aussetzung der Witterung. Insbesondere den teuren E-Bikes tue Regen nicht gut, aber auch normale Fahrräder würden unter den Niederschlägen leiden. Und nicht nur für das Material sei die Witterung schlecht: „Es ist auch sehr unangenehm, sich nach Regenschauern auf den nassen Sattel zu setzen“, erläuert Herbst-Köller. Überdachte Abstellmögliochkeiten im Stadtgebiet seien daher sinnvoll. „Bisher gibt es solche Angebote in der Stadt Rüthen noch nicht“, erläutert Herbst- Köller. Aber auch an hochwertigen Möglichkeiten für das Abstellen ohne Überdachung hapere es.

Insgesamt 63 Stationen im Stadtgebiet geplant

Errichtet werden sollen vier überdachte Abstellstationen, inklusive Lademöglichkeit für E-Bikes, welche an der Privaten Sekundarschule, am Marktplatz, an der Stadthalle und am Schulzentrum in Oestereiden platziert werden sollen.
59 unüberdachte Abstellstationen sollen sich an zentralen Orten im ganzen Stadtgebiet verteilen. Angedacht sei etwa die Gemeindehalle in Altenrüthen.


Quelle: Der Patriot, Ausgabe 30.5.22