Projektplaner Hans-Joachim Berger (3.v.l.) stellte dem Stadtentwicklungsausschuss beim Rundgang im Bibertal seine Ideen vor – und sagte selbst: „Ich kriege jetzt schon Lust auf diese Fläche.“ Das Bibertal sei ein richtiges Kleinod. - Foto: Schönhense


Potenzial ausschöpfen: Ausschuss befürwortet Umgestaltung mit Ikek-Mitteln

RÜTHEN - Picknicken auf der Liegewiese direkt am Teich. Die Beine im Wasser baumeln lassen, während sich die Kinder beim Planschen, Pumpen, Spritzen und Matschen vergnügen. Und: Egal auf welche Sitzbank die Wahl fällt, überall der wunderschöne Blick ins Bibertal. So könnte die Zukunft aussehen, wenn der Plan von Stadt und Politik aufgeht. Denn: Dienstagabend hat sich der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig für eine Umgestaltung des Bibertals ausgesprochen.

Wohlgemerkt: Zunächst muss das Ganze noch in der nächsten Woche vom Stadtrat abgesegnet werden. Danach kann das Projekt als Integriertes kommunales Entwicklungskonzept (Ikek) bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht werden. Die Zeit drängt – um in den nächsten Förderaufruf aufgenommen zu werden, muss der Antrag bis Mitte Juli vorliegen.

Gibt Arnsberg grünes Licht, könnte das Projekt mit 65 Prozent der Kosten gefördert werden. Veranschlagt sind vom Planungsbüro Berger derzeit rund 264 000 Euro. Den Eigenanteil will die Stadt mit den im Haushalt dafür vorgesehenen 100 000 Euro stemmen – wobei 6000 Euro davon bereits in ein neues Spielgerät in Kneblinghausen investiert sind. „Ich denke, dass wir im Ergebnis damit hinkommen werden“, sagte Bürgermeister Peter Weiken – zumal ein großer Teil auch in Eigenleistung geschafft werden könne. Ansonsten könne man zunächst einen Teil der Arbeiten zurückstellen und im nächsten Jahr wieder Geld einplanen.

Alle Fraktionen waren sich einig, jetzt die Chance auf Ikek-Förderung zu nutzen. Realisiert werden könnte das Projekt dann wohl frühestens im nächsten Frühjahr. Die BG merkte an, dass noch die neu gegründete Jugendkommission zu beteiligen sei – schließlich sei das Geld ursprünglich auch für Kinderund Jugendprojekte eingeplant worden.

Bürgermeister Weiken gab an, mit Kommissionsmitglied Jean-François Siani gesprochen zu haben – und dass das Geld nicht besser für Kinder und Jugendliche angelegt sein könnte. Die Jugendkommission selbst konnte wegen einer AbiturVeranstaltung nicht am Ausschuss teilnehmen. Auf Nachfrage gab Jean-François Siani aber eine Stellungnahme ab: Die Kommission begrüße die Maßnahme, die Bürgern und Tourismus zugute komme. „Allein die Ausstattung des Spielplatzes ist mehr als spärlich“, so Siani. Hier sei eine Aufwertung wünschenswert.

ibertal stellte Projektplaner Hans-Joachim Berger das Konzept vor. Wert wurde auf Naturnähe und Materialien wie Holz und Stein – ja, auch Rüthener Sandstein – gelegt. An vielen Stellen kommen neue Sitzbänke hinzu. Einzelne Positionen und deren Kosten seien noch verhandelbar, ließ sich die Politik versichern.

Neues Spielparadies

Wohl von größtem Interesse für Familien aus Nah und Fern: Der jetzige Bibertal-Spielplatz soll umgestaltet und durch einen Wasserspielplatz erweitert werden. Der Naturpark Arnsberger Wald will am Ostrand Wasser-Spielgeräte wie Quellsteine, Schöpflöffel mit Staubecken und Pumpe samt Dusche installieren.

Die Stadt will darüber hinaus den Spielplatz mit einem großen, individuell auf Rüthen zugeschnittenen Gerüst aufwerten – etwa einer Biberburg (Kostenpunkt: 20 000 Euro). Zudem sind Spielgeräte angedacht wie Karussell, Rutsche, Zerrspiegel oder Felsen-Schildkröte. Der kleine Teich wird mit Steinen begehbar, die Böschung zum Weg hin wird zur Blumenwiese. Der jahrelang zu feuchte Bolzplatz soll dank neuer Erde endlich bespielbar werden. Östlich davon soll ein Holzunterstand eine Aufenthaltsmöglichkeit bieten.

Ruhezone am Teich

Am Biberteich soll ein Teil des nördlichen Rundwegs verlegt werden, um so eine Liegewiese direkt am Ufer zu ermöglichen. Das Ufer wird abgeflacht, Sitzsteine und eine Halbinsel schaffen Zugang zum Wasser. Die Blumecke, die im Norden in den Teich fließt, soll als Furt über den Rundweg verlaufen. Eine Steinplatte bildet den Übergang, ein kleiner Kiesstrand macht die Mündung bespielbar. Buschwerk soll an vielen Stellen entfernt werden und den Seeblick ermöglichen.

Quell-Grotte im Süden

Am Südhang soll viel Buschwerk gerodet werden – malerische Eichen, Fichten und andere Bäume bleiben stehen und bekommen mehr Freiraum zum Wachsen. Die Siepen-Quelle, noch in Beton gefasst, soll zur Naturstein-Grotte werden. Das Bächlein plätschert dann über eine Natursteinkaskade, was Lichtreflexe in der Grotte erzeugt.

Waldschiff gestrandet

Noch ist das Waldschiff von Parkplatz umgeben – es soll einen schönen Vorplatz bekommen, indem die hintere Parkplatzeinfahrt wegfällt. Noch strittig ist die Idee, den Rundweg statt auf die Straße direkt wieder zum Parkplatz zu führen.

Heller am Biberbad

Nördlich des Freibades soll das dunkle, verwahrlost wirkende Waldstück freundlicher werden – u.a. mit Wildobst-Bäumen. Der Bad-Parkplatz bekommt Rasen statt Buschwerk, die Straße ins Bibertal wird ebenso vom Unterwuchs befreit, sodass schon bei der Anfahrt der Blick ins Tal frei wird. Die nasse Senke im Talgrund wird zum Teich und bietet somit Lebensraum für viele Tiere. - bis


Der Biberteich wird erlebbar: Die Planungsbüro-Zeichnung zeigt die Liegewiese (grün) und den kleinen „Strand“ an der Blumecke.


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