Für die Technik und die Batterie der PV-Anlage wurde im Keller des Friedrich-Spee-Gymnasiums ein eigener Raum errich- tet. Ausgestattet mit Rauchmelder, wird so im Falle eines Brands umgehend die Feuerwehr alarmiert. Zudem können die Wände rund 90 Minuten den Flammen standhalten, erklären Maximilian Spinnrath (l.) und Thorsten Roth.

Foto: Der Patriot


Die Ausstattung städtischer Gebäude mit Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ist eine Maßnahme der Stadt Rüthen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Insgesamt neun Anlagen befinden sich in der Umsetzung beziehungsweise sind bereits fertiggestellt und ans Netz angeschlossen. Thorsten Roth und Maximilian Spinnrath (beide im Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt tätig) geben einen Überblick.

VON SARAH BSDUREK

Rüthen – Um die Belastung des Haushaltes so gering wie möglich zu halten, orientiert sich die Verwaltung an vorhandenen Möglichkeiten und bestehenden Förderprogrammen. Über das „Programm für Rationelle Energieverwendung, Regenerative Energie und Energiesparen“ (progres.nrw) und über die „Billigkeitsrichtlinie für kommunale Klimaschutzinvestitionen“ wurden und

werden die PV-Anlagen gefördert. Vorgeschrieben ist ein Eigenverbrauch von mindestens 80 Prozent beziehungsweise eine Einspeisung von höchstens 20 Prozent der maximal installierten Leistung als Richtwerte für die entsprechenden PV-Anlagen. „Drei Jahre lang können dafür die Stromzähler überprüft werden“, erklärt Thorsten Roth. Bis Ende 2024 plant die Stadt Rüthen insgesamt 30 Prozent des Strombedarfs der öffentlichen Gebäude in Form von installierter PVLeistung abzudecken.

Kindergarten Westereiden

Seit Ende 2022 ist auf dem Neubau des Kindergartens Westereiden eine PV-Anlage mit zehn Kilowatt-Peak (kWp) in Betrieb.

Friedrich-Spee-Gymnasium

Im April 2023 ging auf dem Südbau des Friedrich-SpeeGymnasiums eine PV-Anlage mit 29,25 kWp (ca. 80 Prozent Eigenverbrauch, 20 Prozent Einspeisung) und einem Batteriespeicher von 19 Kilowattstunden (kWh) ans Netz.

Gefördert wurde diese Anlage mit einer Summe von rund 92 000 Euro. „Das ist ein Geschenk für Schulen, die täglich genutzt werden. Der Staat fördert und die Sonne sorgt für den Rest“, freut sich Roth.

Auch die Klima-AG der Schule hat sich für die Installation der Anlage eingesetzt und dafür ein Schreiben aufgesetzt. „Wir halten es für unglaublich wichtig, dass die Schule als Bildungseinrichtung einen Teil zum ökologischen Wandel beiträgt. Dabei geht es nicht nur um den konkreten Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch darum, das Bewusstsein der Schüler*innen für dieses wichtige Thema zu schärfen, indem die Schule mit gutem Beispiel vorangeht“, heißt es darin.

Nikolausgrundschule mit Turnhalle

Auf dem Dach der Nikolausgrundschule befindet sich derzeit eine PV-Anlage mit ebenfalls 29,25 kWp (ca. 80 Prozent Eigenverbrauch, 20 Prozent Einspeisung) und einem Batteriespeicher von 22,1 kWh im Bau. Zum Ende der Sommerferien soll die Anlage ans Netz gehen. Der Stromanschluss der angrenzenden Turnhalle wird gekündigt und die Halle über die Schule mitversorgt. Das habe auch Vorteile, sollte es mal zu einem Blackout kommen, sagt Roth: „In diesem Fall wird dann nur ein Aggregat für beide Gebäude benötigt.“
Auch hier lag die Förderung bei rund 92 000 Euro. Da die Mehrwertsteuer für PV-Anlagen 2023 erlassen wurde, konnte die Stadt mit dem Rest der Fördersumme eine PV-Anlage auf dem Feuerwehrgerätehaus in Meiste installieren, erklärt Maximilian Spinnrath.

Luziaschule Oestereiden

Für die Grundschule in Oestereiden befindet sich eine PVAnlage mit 16,8 kWp (80 Prozent Eigenverbrauch, 20 Prozent Einspeisung) und einem Batteriespeicher von 33 kWh in Planung. Die Statik ist bereits positiv beschieden und auch eine Förderzusage über rund 83 000 liegt vor.

Rathaus Rüthen

Im Zuge der Rathaussanierung ist eine Installation einer PV-Anlage mit 29,6 kWp (ca. 90 Prozent Eigenverbrauch und 10 Prozent Einspeisung) und einem Batteriespeicher von 58 kWh geplant. Auch hierfür liegt eine Förderzusage für rund 128 000 Euro bereits vor.

Weitere Planungen

Des Weiteren sollen auf weiteren öffentlichen Gebäuden PV-Anlagen angebracht werden. Dazu zählen der Altbau des Kindergartens Westereiden, der Kindergarten Meiste und die Private Sekundarschule Hugo Stern. Alle drei Gebäude haben die Prüfung der Statik erfolgreich bestanden. Eine solche Prüfung ist für öffentliche Gebäude zwingend vorgeschrieben, sagt Roth. Die Eignung einiger Gebäude lasse sich daher nicht mit bloßem Auge erkennen.


Quelle: Der Patriot, Autorin: Sarah Bsdurek